Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse.

Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen

Ausgabe vom 17. Juli 1998

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"Datenschutzbeauftragter rüffelt Frankfurter Sozialbehörden
Einsatz von Detektiven
gegen Sozialhilfeempfänger entbehrten 'jeder gesetzlichen Grundlage' / Dezernat sieht sich bestätigt
... Rüffel vom hessischen Datenschutzbeauftragten Rainer Hamm an die Stadt: ... Der 50jährige ehemalige Verwaltungsangestellte ... hatte sich zusammen mit seiner ebenfalls von Amts wegen als arbeitsunfähig registrierten Ehefrau beim hessischen Datenschutzbeauftragten Rainer Hamm beschwert. Grund: Das Paar sei, so die Klage, zehn Tage lang rund um die Uhr von fünf Privatdetektiven aus fünf Personenwagen heraus observiert worden. ... 'Der Beauftragung der Detektei widerspricht dem geltenden Sozialdatenschutzrecht', resümiert Hamm die Recherchen seiner nach Frankfurt entsandten Mitarbeiter und rügt, daß das Amt 'nicht vorher mal mit uns darüber geredet hat'. Der Datenschützer bringt jedoch andererseits - nach Lektüre der betreffenden Sozialamtsakten - durchaus Verständnis für solch eine 'außergewöhnliche Maßnahme' auf, denn der Fall zeichne sich 'durch außergewöhnliche Besonderheiten' aus." FR 17.7.98 S. 20

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"Stasi-Ausstellung: Namen überklebt
Rechtsamt prüft Anordnung ... Auf Anweisung des stellvertretenden Bezirksbürgermeisters Ernst Welters (PDS) sind sämtliche Namen von Stasi-Mitarbeitern aus Köpenick in einer Ausstellung im Rathaus des Bezirks überklebt worden. ... Beim Leiter des Heimatmuseums, Claus-Dieter Sprink, stößt die Anordnung auf Unverständnis. 'Die Namen sind auch schon von der Gauck-Behörde veröffentlicht worden', so Spink. 'Ich kann die Entscheidung allerdings juristisch nachvollziehen und weiß auch, daß sie nur vorläufig ist'." BerlZtg 17.7.98 S. 18

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"Grundbücher werden elektronisch verfügbar
Die Grundbücher in Deutschland sollen elektronisch verfügbar werden und online über Internet zur Verfügung stehen. Die für die Grundbuchämter zuständigen Justizministerien der Länder haben entsprechende Entscheidungen getroffen: ... Die elektronische Erfassung und der papierlose Zugang zu den Daten bedeutet eine erhebliche Verfahrensbeschleunigung für Notare, Banken, Genehmigungsbehörden, Ingenieure oder Versorgungsunternehmen; sie werden unabhängig von den Öffnungszeiten der Grundbuchämter. Schon in wenigen Jahren sollen sie die Grundbuchseiten am Personal Computer abrufen, speichern und weiterbearbeiten können, mit der Möglichkeit, eines Tages auch Eintragungs- und Änderungsanträge online beim jeweiligen Grundbuchamt zu stellen. ... Wer häufiger mit Grundbüchern zu tun hat, soll sie über ISDN-Leitung abrufen können. Voraussetzung dafür ist ein Lizenzvertrag mit dem Grundbuchamt, in dem sich zum Beispiel das Kreditinstitut verpflichtet, nur bei einer schriftlich erteilten Vollmacht des Kunden Einsicht in dessen Grundbuchseiten zu nehmen. ... Ein freier Zugang, wie in Österreich oder Großbritainnien, wird in Deutschlang abgelehnt, weil das Grundbuch persönliche Daten über Grundbesitz und Hypothekenbelastungen enthält." FAZ 17.7.98 S. 41

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"Die 'Netzpatrouille' sucht im Internet nach Kinderpornographie
Polizei beobachtet Rückgang bei Video und Druckwerken / Verbrecher nutzen scheinbare Anonymität des Computers
... Sogenannte Netzpaprouillen suchen in Datennetzen nach Produzenten und Verbreitern von Kinderpornos: bisher in rund 180 Fällen erfolgreich." FR 17.7.98 S. 26
"Kinderpornographie im Internet
Besitzern und Versendern verbotener Fotos drohen hohe Strafen ... Bayerns Polizei hat die Internet-Kriminellen schon länger im Visier. Sogenannte Netzpatrouillen fahnden anlaßunabhängig im Internet und anderen Datennetzen nach Produzenten und Verbreitern von Kinderpornos." MoPo 17.7.98 S. 3
"Die reale Welt der Kinderpornographie
Kinderpornos aus den Niederlanden sind per Internet verschickt worden, auch Deutsche haben sie bestellt. Das weltweite Datennetz steht damit wieder als Schmuddelmedium am Pranger, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis erneut Stimmen laut werden, die eine schärfere Kontrolle des Netzes fordern. Dabei werden Experten nicht müde zu betonen, daß sich die Datenautobahnen nicht bis in den letzten Winkel sauber halten lassen und daß Schweinkram nur einen winzigen Auswuchs der elektronischen Kommunikation ausmacht." Kommentar SZ 17.7.98 S. 4

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"Redakteur darf Informanten schützen"
taz 17.7.98 S. 4
"Informantenschutz
Ein Redakteur darf seinen Informanten schützen und die Aussage vor Gericht verweigern. Das entschied der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt am Donnerstag." BerlZtg 17.7.98 S. 14

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"Kriminologe warnt vor 'Koalition der Angst'
Der Hamburger Kriminologe Fritz Sack hat vor einer 'Amerikanisierung der Kriminalpolitik' gewahrt. ... Es zeichne sich in Deutschland ein fataler Trend zu einer Allparteienkoalition ab, die rechts- und sozialstaatliches Porzellan zerschlage. ... Wenn die derzeit von politischen Parteien geforderten Maßnahmen zur Verschärfung des Strafrechts, zum Ausbau der Gefängnisse und einer Verstärkung der Kontrolle politisch umgesetzt würden, dann werde dies fatale Folgen haben, sagte Sack." FR 17.7.98 S. 9

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"Magdeburger Landtag lehnt Stasi-Überprüfung ab"
BerlZtg 17.7.98 S. 4
"Landtag ohne Stasiausschuß" ND 17.7.98 S. 1
"Konsens fehlt" Kommentar ND 17.7.98 S. 1


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